Multiprofessionelle Kooperation an Ganztagsgrundschulen

Die Kooperation von Pädagog:innen ganz unterschiedlicher Berufsgruppen ist die große Stärke von Ganztagsschulen. Manche sagen sogar: die Idee der Ganztagsschule ist nicht ohne die Zusammenarbeit unterschiedlicher pädagogischer Professionen und die Einbindung von Kooperationspartner:innen denkbar. Denn nur wenn unterschiedliche pädagogische Berufsgruppen ihre Beobachtungen, diagnostischen Überlegungen und Kompetenzen aufeinander beziehen, können Schüler:innen umfassender gesehen, begleitet und gefördert werden – sowohl kognitiv-fachlich als auch sozio-emotional (→ Die Schüler:innenperspektive finden sie anschaulich dargestellt auf diesem Plakat).

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Gibt es an Ihrer Schule auch ein Praxisbeispiel, das Sie gerne mit anderen Schulen teilen möchten? Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Doch zugleich ist klar: Multiprofessionelle Kooperation ist nicht leicht, sie hat durchaus ihre Tücken. Dieses Modul bietet Ihnen Anregungen zu der Frage, wie Sie an Ihrer Schule oder in Ihrem Lehrer-Erzieher-Team Zuständigkeiten klären und Teamstrukturen stärken können. Darüber hinaus finden Sie Hinweise zu einer Bestandaufnahme an Ihrer Schule und der Intensivierung pädagogischer Gespräche.

Den Kern des Moduls bildet vorerst die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Erzieher:innen an ganztägigen Grundschulen, denn sie sind die zahlenmäßig stärksten pädagogischen Berufsgruppen im Primarbereich. Künftig wird das Modul um Fragen der Zusammenarbeit an weiterführenden Schulen erweitert.

Kooperation

Wie Lehrer:innen und Erzieher:innen ihre Zusammenarbeit gestalten, liegt in der Hand der jeweils Beteiligten und ist Teil ihrer mittelbaren Aufgaben. Um die jeweiligen Zuständigkeiten in den Fokus zu nehmen, können folgende Materialien hilfreich sein.

  • Kooperation unter- und miteinander ist eine der mittelbaren Aufgaben von Lehrkräften, Erzieher:innen und Sozialpädagog:innen.
  • Insbesondere für Ganztagsgrundschulen stellt sich die Frage, wie Lehrer:innen und Erzieher:innen ihre Zusammenarbeit gestalten. Um die jeweiligen Zuständigkeiten in den Fokus zu nehmen, ist folgende Zusammenstellung von Positionierungen in Lehrer-Erzieher-Teams

Was zeichnet Ganztagsschulen aus, an denen die multiprofessionelle Kooperation unter den Pädagog:innen stattfindet und gelingt? Lesen Sie hier, wie Teamstrukturen gestärkt werden können.

  • Schulleitung und erweiterte Schulleitung (ESL) sind zentrale Bausteine für eine gelingende Kooperationskultur.
  • Kolleg:innen stärker zu beteiligen, gilt als weiterer Schlüssel für eine gelingende Kooperationskultur. So kann das mittels einer kooperativen Konferenzgestaltung und einer kooperativen Stundenplangestaltung umgesetzt werden.
  • Es ist wichtig, dass die Kooperationen auf der Grundlage vereinbarter und transparenter Kommunikationsstrukturen erfolgen. Wo kann man ansetzen, wenn man die Kommunikationsstrukturen an einer Schule verbessern will? Welche Kommunikationsgrundsätze sind bedeutsam?
  • Kooperation als allgegenwärtige Anforderung kann auch anstrengend sein. Da kann die Kopfstandmethode erfrischend sein: Dieses Provokante Plakat von Prof. Dr. Karsten Speck zeigt Misslingensbedingungen – eine ungewöhnliche, humorvolle Perspektive!
  • Zwei kurze Filme zeigen, wie Schulen kooperatives Arbeiten praktizieren und was sie daraus ziehen:

Film aus Berliner Ganztagsschulen – Best Practice Kernbereich Kooperation (SenBJF ). Hier sehen Sie am Beispiel von vier Berliner Ganztagsschulen, wie die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Kollegium der Qualität pädagogischer Praxis dient und in welchen Formen sie gelebt werden kann. In dem Film wird die Kooperationspraxis dieser Schulen vorgestellt: Paul-Löbe-Schule (ISS), Carl-Schurz-Grundschule, Erika-Mann-Grundschule, Humboldt-Gymnasium.

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Film über die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen: Team-Kleingruppen-Modell – Schule in Team­strukturen denken und leben – Das Deutsche Schulportal (deutsches-schulportal.de) Der Film zeigt, welchen Nutzen die Organisation in kleinen Einheiten haben kann. Vorgestellt werden die Teams der Sekundarstufe I, die mit Entscheidungskompetenzen hinsichtlich des Stunden- und Vertretungsplans, der Schuljahresgestaltung und Anschaffungen ausgestattet sind. Jeder Jahrgang funktioniert für sich als kleine Schule in der großen. Das bringt für Pädagog:innen wie Schüler:innen Verbindlichkeit und Geborgenheit und erhöht die Zufriedenheit aller Beteiligten.

Woran kann man den Erfolg von multiprofessionellem Zusammenarbeiten in einer Ganztagsschule erkennen? Oder: Wo steht Ihre Schule im Hinblick auf Kooperation im multiprofessionellen Kollegium und mit weiteren Kooperationspartner:innen? Wie kann man das, was schon da ist, reflektieren?

  • Hier finden Sie die Entwicklungsskala aus den Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule. Die Skala können Sie für die Erhebung des Ist-Standes ebenso nutzen wie für die Identifikation von Entwicklungsbedarfen und die Planung nächster Schritte.

Pädagogische Gespräche zeichnen sich dadurch aus, dass sie über rein organisatorische Fragen, die oft einen großen Raum im hektischen Schulalltag einnehmen, hinausgehen. Pädagogische Gespräche sind Fallgespräche über Schüler:innen im Sinne ihrer lernspezifischen und sozial-emotionalen Lagen sowie ihrer Möglichkeiten, sich in der Lerngruppe zurechtzufinden. Das ist also ein Sprechen über das, was die Schüler:innen je nach Perspektive brauchen (schulpädagogische, sozialpädagogische/erzieherische, sonderpädagogische, psychologische u.a. Perspektiven auf das Kind oder den/die Jugendliche:n).

  • Wie kann die Kooperationszeit sinnvoll genutzt werden? Ein möglicher Leitfaden für Team- oder Kooperationssitzungen kann bei dieser Frage unterstützen. (folgt)
  • Wenn ein Team neu beginnt oder die Zusammenarbeit intensiviert werden soll, empfiehlt es sich, berufliche Erwartungen aneinander zu besprechen:
    1) Was erwartest du von mir als Lehrer:in / als Sozialpädagog:in / als Erzieher:in?
    2) Was wünsche ich mir von dir?
    3) Welche persönlichen Vorlieben in der Arbeitsweise gibt es? Wo ähneln oder ergänzen wir uns, z.B. in Bezug auf Kreativität, Planung, Struktur, Spontaneität u.a.?
  • Wie kann ein Kooperationsgespräch in größeren Teams ab 4 Personen (z.B. Jahrgangsteams) vorbereitet und gestaltet werden? Dazu kann dieser mögliche Gesprächsleitfaden für Großteams nützlich sein. (folgt)
  • In dieser Abbildung sehen Sie die Vielzahl an möglichen schulischen Beratungsgremien, die im Zusammenhang mit Fördergesprächen oder Förderkonferenzen eine Rolle spielen.
  • Wie ein Förderkonzept für Grundschulen multiprofessionell gedacht und konzipiert werden kann, lesen Sie in diesem Praxisbeispiel der Rudolf-Wissel-Grundschule, das diese gemeinsam mit Carsten Giere von der Fortbildung Berlin entwickelt hat.
  • Weitere Praxisbeispiele, Anregungen, Ideen und Material zum Ausschöpfen von Fördermöglichkeiten durch Multiprofessionalität haben wir im Themenmodul „Lernen über den ganzen Tag“ unter Üben und Fördern zusammengetragen.
  • Formen kollegialer Beratung dienen nicht nur den Schüler:innen, sondern auch den Pädagog:innen selbst. Wie Sie sie selbstorganisiert durchführen oder sich Expert:innen dazuholen können, lesen Sie in diesem Infobrief SIBUZ Coaching u.a.